BENSHEIM. Im Rahmen ihrer derzeitigen Vorstellungsreise als neue Fraktionsvorsitzende der SPD im Hessischen Landtag besuchte Nancy Faeser am vergangenen Mittwoch auch den Kreis Bergstraße. „Der direkte Austausch mit verschiedenen Vereine, Organisationen und Institutionen gehört bei der Bergsträßer SPD zum guten Ton. Deshalb steht heute das Thema Rettungsdienste auch dergestalt im Mittelpunkt, dass wir nicht über sondern direkt mit den Johannitern und dem DRK über die Herausforderungen reden werden. Damit möchten wir Wertschätzung ausdrücken und direkt Anregungen für die weitere politische Arbeit in Land und Kreis erhalten“, so Marius Schmidt, Vorsitzender der SPD Bergstraße in seiner Begrüßung. Mit Faeser diskutierten Matthias Kastner, Bereichsleiter Rettungsdienste der Johanniter, Arno Gutsche, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes Bergstraße sowie Christian Keilmann, Rettungsdienstleiter beim DRK. Ebenso dabei war Landtagsabgeordnete Karin Hartmann, ihres Zeichens auch Mitglied im Innenausschuss des Hessischen Landtages.
Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Austausches in der Vereinsgaststätte des TSV Auerbach stand dabei vor allem die Frage der Gewinnung von hauptamtlichen Kräften. Faeser äußerte kritisch, dass „insbesondere seitens des hessischen Sozialministeriums ein starkes Eintreten für die Belange der Rettungsdienste von der SPD vermisst“ werde.
Die Vertreter der Rettungsdienste machten deutlich, dass sie für Auszubildende derzeit knapp 5000 bis 7000 Euro jährlich aufgrund unzureichender Finanzausstattung drauflegen. „Das ist auf Dauer nicht hinnehmbar“, unterstrich Gutsche und machte sich im Laufe des Gespräches für eine Änderung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes stark. Dies nahm Faeser dankend auf.
Karin Hartmann machte abschließend deutlich, dass die Bergsträßer SPD sich „dafür ausspricht, dass die Rettungsleitstelle den Rettungsdiensten nicht das Personal abwirbt. Daher sollte der Kreis selbstständig den Beruf des Leitstellendisponenten ausbildet. Die aktuell laufenden Gespräche zwischen Rettungsdiensten und Landratsamt sind ein guter erster Schritt.“