Gewalt an Schulen

Gewalt an Schulen

WIESBADEN. Kritik übt die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann an einer Antwort des Hessischen Kultusministeriiums zur Gewalt an Hessischen Schulen. „Die Landesregierung hat offensichtlich nur unzureichende Informationen zu diesem wichtigen Thema. Sie kann die Straftaten nicht einmal kategorisieren und damit zeigen, ob es sich um psychische oder körperliche Aggressionen handelt. Scheinbar ist das Kultusministerium auf diesem Auge blind“, meint Hartmann.

Die Zahl der Straftaten an Schulen habe 2017 mit insgesamt 1513 Fällen zugenommen. Auch die 62 Attacken gegen Lehrkräfte hält sie für „besorgniserregend”. Dass die Förderschulen bei der Gewalt unrühmlicher Spitzenreiter sind, sei ein Zeichen dafür, dass diese Schulform von der Landesregierung in der Vergangenheit eher vernachlässigt worden sei.

Hartmann forderte von der Landesregierung einen Ausbau von Präventionsprogrammen, die darauf hinwirken, sowohl körperliche als auch psychische und sexualisierte Gewalt so früh wie möglich zu unterbinden. “Um Gewalt an Schulen zu verhindern, ist es wichtig, neben der Wissensvermittlung im Lehrplan auch der erzieherischen Komponente Raum zu geben, damit Kinder und Jugendliche sich zu verantwortungsbewusstem und sozial kompetenten Menschen entwickeln. Da viele Eltern ihren Kindern leider nicht mehr die notwendige Sozialkompetenz und emotionale Intelligenz vermitteln, müsste die verstärkt von Schulen geleistet werden. “ Die Landesregierung ist hier gefordert, endlich ernsthafte Anstrengungen zu übernehmen. Ein flächendeckender Ausbau von Schulsozialarbeit statt der halbherzigen Umsetzung mit den wenigen UBUS-Stellen überwiegend für Grundschulen wäre hier ein Anfang“, erklärt die Abgeordnete abschließend.