
Mörlenbach, 18.11.2016. Der Spaß und das Interesse am Lesen kann nicht früh genug geweckt werden, äußert sich die Bergsträßer SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann. Wie in den Vorjahren nahm sie wieder am bundesweiten Vorlesetag teil. In der Kindertagesstätte Tra-um Schloss in Mörlenbach las sie den Kindern vor. Dem Vorlesen für Kinder kommt eine enorme und häufig unterschätzte Bedeutung zu. Es schafft Gemeinschaft, vermittelt Nähe und Geborgenheit, fordert zum Zuhören auf und ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung von Sprache und Denken, stellt die Landtagsabgeordnete heraus. Neben dem vermittelten inhaltlichen Wissen aus Texten, regt das Vorlesen auch die Phantasie der Kinder stark an, weckt Gefühle und macht diese spürbar, ergänzt sie.
Da das Buch in starker Konkurrenz zu Fernsehen und Internet steht, hält es Karin Hartmann als Mitglied des schulpolitischen Ausschusses im Hessischen Landtag für wichtig, Kindern frühzeitig zu vermitteln und zu verinnerlichen, dass Lesen Spaß macht und gute Unterhaltung bietet.
Der jährliche Vorlesetag findet auf Initiative der Wochenzeitung Die Zeit, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung nun bereits zum 13. Mal statt. Gerade in unserer inzwischen hoch technisierten Gesellschaft kommt häufig das Vorlesen und Lesen immer kürzer, bedauert Karin Hartmann. Mit ihrer Teilnahme an der Aktion zum Vorlesetag will sie dazu beitragen, Kinder für Bücher zu begeistern und Vorlesen wieder einen höheren Stellenwert zu gegeben.
Karin Hartmann las in Absprache mit der Kita-Leiterin des Tra-um Schloss in Mörlenbach, Frau Petra Bartmann aus dem Buch Oskar und der sehr hungrige Drache von Ute Krause vor. Das Buch ist altersgerecht und hat viel Witz, um die Kinder zu unterhalten. Denn Spaß ist hier ein entscheidender Faktor, so die Schulpolitikerin. Das Buch vereint Spannung und Spaß und greift auf mitunter subtile Weise auch Verhaltensmuster auf, die einige der anwesenden Kinder auch von sich selbst kennen dürften. Karin Hartmann hofft, dass ihr Vorlesen auch dazu führt, dass die Kinder neugierig darauf werden auch selbst öfter ein Buch in die Hand zu nehmen und Interesse daran zu entwickeln, das Lesen zu erlernen. Außerdem, so gesteht sie, sei für sie das Lesen eine willkommene Auszeit im hektischen Alltag. Es gelang ihr beim Vorlesen den Kleinen genau diese Ruhe zu vermitteln. Die sonst so quirligen Kinder hörten ihr beim Vorlesen gespannt zu. Als kleines Dankeschön für das konzentrierte zuhören und interessierte Fragen hatte Frau Hartmann den Kindern einige Bücher als eine kleine Überraschung mitgebracht.
Der bundesweite Vorlesetag wird jährlich von einer wissenschaftlichen Studie begleitet. Dieses Jahr wurden die Wünsche der Kinder genauer untersucht, berichtet Hartmann. Die Studie belegt, dass beeindruckende 91% der Kinder in Deutschland gerne vorgelesen bekommen. Die Abweichungen bei Kindern aus unterschiedlichen Milieus sind hierbei eher marginal. Auch ist der Wunsch danach vorgelesen zu bekommen bei Kindern, in deren Haushalt eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, ungebrochen hoch, fasst Hartmann die Studienergebnisse zusammen. Fast jedes dritte Kind, dem vorgelesen wird, wünsche sich darüber hinaus, dass dies öfter geschehe.
Gerade vor diesem Hintergrund hält die Landtagsabgeordnete den Vorlesetag für eine enorm wichtige Institution, die sie mit sichtlichem Engagement und Leidenschaft unterstützt. Wie in einschlägigen Studien immer wieder belegt würde, bestehe zudem insbesondere im Fach Deutsch ein positiver Zusammenhang zwischen Lesen und schulischen Leistungen. Mir ist es wichtig, alle Eltern auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam zu machen und sie dafür zu sensibilisieren, wie wichtig ihren Kindern das Vorlesen ist, so Hartmann.
Die schönste Wertschätzung für mehr als zwei Stunden Vorlesen aus unterschiedlichen Büchern war für die Landtagsabgeordnete aber die Frage von den Kindern: Kommst du morgen wieder und
liest du wieder vor?