Schwarz-Grüne Landesregierung lässt Lindenfels und den Odenwald bezüglich der Gesundheitsversorgung im Regen stehen

Im Rahmen der aktuellen Stunde im Plenum des Hessischen Landtags brachte die Bergsträßer Landtagsabgeordnete Karin Hartmann (SPD) ihr Unverständnis über das Verhalten der Hessischen Landesregierung bezüglich der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und insbesondere in Bezug auf den Fortbestand des Luisenkrankenhauses Lindenfels zum Ausdruck.

Grund für die Debatte war das finale Aus für das Luisen-Krankenhaus in Lindenfels. Die Betreiber und Träger der Einrichtung, der Südhessische Klinikverbund gGmbH, hatte die Insolvenz beantragt. Monatelang hat die Stadt Lindenfels und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses mit Unterstützung zahlreicher Politikerinnen und Politiker aus Kreis und Land mit dem Mehrheitseigner der Gesellschaft, dem Universitätsklinikum Mannheim, um eine Lösung zum Erhalt des Krankenhauses gerungen. Zielsetzung war, das von Chefarzt Dr. Wahlig entwickelte Konzept Luise Light, das ein integriertes Konzept von Krankenhaus- und ambulanter Versorgung beinhaltet, umzusetzen und damit die Gesundheitsversorgung im Odenwald auch in den kommenden Jahren zu gewährleisten. Ohne Erfolg. Zum Bedauern aller Beteiligten sieht sich der Kreis Bergstraße nicht in der Lage zu helfen und das Land zeigt trotz umfangreicher Eigeninitiative der klammen Stadt Lindenfels keine Bereitschaft mit einer Bürgschaft den Fortbestand zu sichern.

„Es ist unglaublich, mit welcher Selbstgefälligkeit der Hessische Sozialminister Grüttner hier nicht nur dringend benötigte Arbeitsplätze, sondern auch die Gesundheitsversorgung im vorderen Odenwald, in dieser ohnehin strukturell benachteiligten Region, zur Disposition stellt“, so Karin Hartmann nach der Aussprache. In ihrer Rede hat sie sich wie folgt geäußert:

„Wenn es eines Beweises bedurfte, dass diese schwarz-grüne Landesregierung nie ernsthaft an einer Rettung des Luisenrankenhauses Lindenfels interessiert war, dann hat ihn Sozialminister Grüttner bei seinem Besuch am vergangenen Montag erbracht. Zu erklären „Es hätte mehr Elan von den Interessierten geben können“, ist ein Schlag in das Gesicht der Verantwortlichen vor Ort und der unzähligen Engagierten, die mehr als 22.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses gesammelt haben. Insbesondere gegenüber dem Chefarzt Dr. Wahlig, der mit Unternehmensberatern das integrierte Versorgungskonzept „Luise Light“ entwickelt hat, ist dieser Vorwurf unverantwortlich.

Es ist traurig, dass das Finanzministerium nach zähen Verhandlungen die Übernahme einer Bürgschaft für eine Zwischenfinanzierung des Konzeptes „Luise Light“ abgelehnt hat. „Ich hätte mir etwas mehr Mut gewünscht, einem Konzept für eine zukunftsweisende Gesundheitsversorgung, das auch Modellprojekt für andere ländliche Regionen hätte sein können, eine Chance zu geben“, erklärte sie. In diesem Zusammenhang sei besonders pikant, dass die schwarz-grüne Landesregierung an anderen Stellen, beispielsweise bei der unüberlegten Abschaltung des Atomkraftwerkes Biblis in übermütiger Art und Weise finanzielle Risiken in weitaus höherem Umfang eingegangen sein.

Das von Dr. Wahlig entwickelte Konzept „Luise Light“ sah einen Erhalt des Krankenhauses in genossenschaftlicher Trägerschaft und unter Einbeziehung eines Medizinischen Versorgungszentrums das Haus- und Fachärzte der Region und der Notfallversorgung integriert, vor.
In dem Konzept werden realistische Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Gesundheitsregion Odenwald mit mehr als 70.000 Menschen zukunftsorientiert, bedarfsorientiert und wirtschaftlich organisiert werden könnte und wie Synergieeffekte genutzt worden wären. Da mit dem Wegfall des Luisenkrankenhauses nicht nur die Krankenhausversorgung, sondern auch die ambulante Versorgung in der Region gefährdet ist, bin ich gespannt, was das Sozialministerium zu einer Problemlösung beitragen kann, auch wenn es bereits jetzt klar die Zuständigkeit beim Kreis Bergstraße definiert.“

An den Hessischen Sozialminister Grüttner gewandt erklärte sie, in der Region werde die Glaubwürdigkeit seiner Aussage „Keiner muss sich Sorgen machen, dass die Gesundheitsversorgung im Odenwald nicht mehr sichergestellt ist“, mit Argusaugen beobachtet werden.