
Gute Arbeit in der ersten Halbzeit bescheinigte die Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht beim Ehrungsabend der Reichenbacher Sozialdemokraten den SPD-Ministern in der Bundesregierung. Die zweite Hälfte der Legislaturperiode wird aber schwieriger, auch weil sich einer aus dem Süden ständig hervortun will, meinte Lambrecht zum Störfeuer des bayrischen Ministerpräsidenten Seehofer.
Als Erfolge bezeichnete sie unter anderen die Einführung des Mindestlohnes, die Gleichstellung von Mann und Frau und die Mietpreisbremse. Den Bundestagsbeschluss, Soldaten in den Einsatz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu entsenden, wertete Lambrecht als richtige Entscheidung. Sie habe dafür gestimmt, auch weil sie nicht tatenlos zugucken kann, wenn Frauen und Kinder entführt, vergewaltigt und getötet werden.
Die SPD-Kreisvorsitzende lobte die Arbeit von Außenminister Hans Walter Steinmeier, der die total verfeindeten Gruppen im Krisengebiet mit großem Einsatz an einen Tisch bringe und vielleicht ein Ende der Auseinandersetzung erreichen könne.
Ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst ist sich nach eigenen Aussagen die Landtagsabgeordnete Karin Hartmann. An der CDU-geführten Hessischen Landesregierung gäbe es viel zu kritisieren. Die SPD-Opposition im Landtag verzichte aber oft darauf, auch weil sie das Land Hessen wieder voranbringen wolle, das unter dieser Landesregierung teils hoffnungslos zurückgefallen wäre.
Hartmann rief dazu auf, den Fortbestand des Luisenkrankenhauses in Lindenfels zu unterstützen. Verwundert zeigte sie sich darüber, dass der Hessische Sozialminister nach einem Antwortschreiben an sie, 17.000 Unterschriften für den Erhalt von Luise nicht entgegennehmen wolle. Er fühle sich dafür nicht zuständig. Hartmann bezeichnete dies als ein recht seltsames Verhalten eines Ministers, der sich eigentlich mit aller Kraft für die Erhaltung der Krankenhausversorgung im ländlichen Raum einsetzen müsse.
Über Ärger mit der politischen Konkurrenz berichtete auch Bürgermeister Jürgen Kaltwasser. Statt realistische politische Alternativen zu entwickeln, wolle die CDU Geld zum Fenster rauswerfen. So habe sie allen Ernstes vorgeschlagen, statt 250.000 Euro Verkaufserlös für eine Fläche im Gewerbegebiet einzustecken, sich mit 100.000 Euro für den Verkauf des Bauhofes zu begnügen, den Bauhof im Gewerbegebiet anzusiedeln und somit auf 250.000 Euro zu verzichten. Kaltwasser stellte als wichtigste Lösungen der letzten Jahre die Sanierung der Gemeindefinanzen, die Vereinbarungen mit der Evangelischen Kirchengemeinde über die Trägerschaft der Kindergärten und die Übergabe des Bauhofes an den Kommunalverband Mittlere Bergstraße (KMB) heraus.
Fünf langjährige Mitglieder der Reichenbacher SPD ehrte die Kreisvorsitzende der Partei, Christine Lambrecht. Zusammen mit der Landtagsabgeordneten Karin Hartmann, Bürgermeister Jürgen Kaltwasser, sowie den SPD-Vorsitzenden Wolfgang