
AMORBACH/BERGSTRASSE, 07.11.14.Eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre wird der demografische Wandel sein, sagte der Breuberger Bürgermeister Frank Matiaske beim Dreiländertreffen der Sozialdemokraten am 7. November 2014 im Schafhof bei Amorbach. Sein Referat bildete den Schwerpunkt des diesjährigen Austausches zwischen den Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktionen aus Miltenberg, Neckar-Odenwald, Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis.
Die Folgen des demografischen Faktors wirken sich laut Matiaske besonders stark in ländlich strukturierten Regionen aus. Da sitzen wir alle im selben Boot und unsere zentrale Aufgabe heißt deshalb, mehr Leben in unsere Landkreise zu bringen, riet der Breuberger Bürgermeister. In die landschaftlich reizvolle Region zwischen Spessart und Odenwald kommen Menschen aber nur, wenn wir allen Generationen etwas bieten, resümierte er. Gute Arbeitsplätze, ausreichend Betreuungsmöglichkeiten und ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot für junge Familien, eine optimale Gesundheitsversorgung, ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot und eine Struktur, die dem wachsenden Pflegebedarf gerecht wird, seien die Grundvoraussetzung, um Menschen in der Region zu halten, jungen Familien und gut ausgebildeten Fachkräften einen Zuzug schmackhaft zu machen .
Es müssten Masterpläne entwickelt werden, die über Kreis- und Ländergrenzen hinweg gehen. Er forderte so genannte Demografiedialoge, um gemeinsam Strategien zu entwickeln und in konkreten Maßnahmen umzusetzen. Die hessischen Landtagsabgeordnete Karin Hartmann aus Grasellenbach (Kreis Bergstraße) bemängelte, dass hochqualifizierte junge Menschen aus ländlich geprägten Regionen abwanderten und bestenfalls die Mittelzentren noch einen Gewinn hätten.
Die Kommunalpolitiker sehen eine große Herausforderung in der ärztlichen Versorgung und im Krankenhauswesen. Insbesondere die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum des Kreises Bergstraße ist ein Thema, das uns kontinuierlich beschäftigt, berichtete Josef Fiedler, Fraktionsvorsitzender der Bergstraße, hier sind wir inzwischen über die Bestandsaufnahme hinaus und werden im Februar 2015 ein erstes Treffen, mit unterschiedlichsten Akteuren, zu konkreten Lösungsansätzen anbieten. Zu diesem Treffen lädt er auch die anderen Fraktionen ein: Dies kann ein erster Schritt zum gemeinsamen Handeln sein, so Fiedler. Auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die Aufgabe der Gebietskörperschaften der Alterspyramide in ihren Regionen entgegenzuwirken wollen die Sozialdemokraten aus den vier Landkreisen in drei Bundesländern eine schlagkräftige Truppe bilden, die sich dann häufiger trifft, um sich auszutauschen und entsprechende Strategien zu entwickeln.