Einen für sie ungewöhnlichen Arbeitstag verbrachte die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann im Rahmen eines Praxistages in der Heinrich-Schlerf-Kindertagesstätte in Wald-Michelbach, in der sie herzlich aufgenommen wurde. Dabei durfte sie den Erzieherinnen nicht nur über die Schulter schauen, sondern musste selbst mit anpacken und wurde aktiv in den Tagesablauf eingebunden.
Nach diesem Kurz-Praktikum habe ich noch mehr Respekt vor der täglichen Leistung von denjenigen die in Kitas Kinder betreuen, erziehen, wichtige Bildungsaspekte vermitteln und nicht nur Kindern, sondern auch Eltern gegenüber mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl begegnen, erklärte Karin Hartmann.
In regelmäßigen Abständen absolvieren die Abgeordneten der SPD im Hessischen Landtag ein Praktikum in spezifischen Betrieben um dort die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten kennenzulernen.
Zum jetzigen Praxistag standen Kindertagesstätten auf dem Programm. Der zweite Praxistag hatte zum Ziel, vor Ort und hautnah zu erleben, wie sich die Arbeit der Menschen in verschiedenen Branchen in Hessen gestaltet. Dazu arbeiteten die Landtagsabgeordneten bei diesem Praxistag im Bereich der frühkindlichen Bildung in Kindertagesstätten mit.
Für Frau Hartmann war der Praxistag nicht nur fachlich aufschlussreich, sondern auch eine persönlich sehr bereichernde Erfahrung. Unsere Gesellschaft wird nachhaltig von dem geprägt, was im frühkindlichen Bereich geleistet wird. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie steht und fällt durch den Umfang und die Verlässlichkeit der Kinderbetreuung, so die Abgeordnete. Zwar mache die Arbeit mit den Kleinsten unheimlichen Spaß, aber sie verlange den Betreuenden auch sehr viel ab. Ohne die hochqualifizierte Betreuung, die engagiert und leidenschaftlich geleistet wird, ist eine optimale Förderung der Kinder undenkbar, so Hartmann weiter. Diese sei aber nicht nur für die bestmögliche Entwicklung der Kinder von Nöten, sondern auch gesamtgesellschaftlich entscheidend für Chancengleichheit und sozialen Zusammenhalt.
Deshalb gehört das Eintreten für den Erhalt und Ausbau der Qualität frühkindlicher Bildung für Frau Hartmann im Landtag seit Jahren zu einer der wichtigsten Aufgaben. Der Druck, der auf Erzieherinnen und Erziehern lastet, ist enorm. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Erwartung an Kindertagesstätten kontinuierlich zugenommen haben, halte ich bessere Arbeitsbedingungen für dringend geboten, um diese wichtige Aufgabe weiterzuentwickeln und unsere Kleinsten bestmöglich zu fördern, fordert sie. Schwierigkeiten sieht sie deshalb in der Fachkräfte-Bemessung durch das Kinderförderungsgesetz (Kifög).
Bezüglich des Fachkräftemangels an qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern müsse dringend Abhilfe geschaffen werden. Von der Attraktivität und Erfüllung des Berufs von Erzieherinnen und Erziehern bin ich überzeugt, auch wenn die Ausbildung weiterer Förderung und fachlich-didaktischer Weiterentwicklung bedarf, schließt sie.
Anstrengend war es. Der turbulente Landtag in Wiesbaden ist im Vergleich zum Kita-Alltag fast ein Hort der Ruhe, stellt Karin Hartmann schmunzelnd fest. Das Ziel des Praxistags der SPD, Einblicke in die Arbeit von Kitas zu gewinnen, wurde sicher erfüllt. Ich habe riesigen Respekt für die in der Heinrich-Schlerf-Kita erbrachte Leistung. Ich konnte eine Menge lernen, hatte aber auch sehr viel Spaß und bedanke mich ganz herzlich bei der Leiterin Ulrike Schork und den Erzieherinnen und Kindern der Löwen-Gruppe für die freundliche Aufnahme und den ereignisreichen Tag, äußert sich die Landtagsabgeordnete abschließend.